Rohstoffe: Faires Gold
Für Schokolade, Kaffee und Bananen gibt es sie schon lange, in England nun auch für Gold: Gütesiegel, die fairen Abbau und Handel kennzeichnen. Sie sollen sicherstellen, dass Edelmetalle menschengerecht und umweltfreundlich abgebaut werden.
Wer sicher gehen will, kaufe Gold: Dieses Credo verfolgen viele, und das nicht erst seit der letzten Finanzkrise. Seit Jahren steigt daher der Goldpreis permanent. Dem Edelmetall sieht man aber nicht an, wo es herkommt und unter welchen Umständen es gewonnen wurde. Oft müssen beispielsweise riesige Flächen Regenwald weichen, der unter anderem in Peru goldhaltige Böden bedeckt. Allein dort hat sich die Abholzung des Waldes von 2006 bis 2009 versechsfacht und betrifft etwa ein Viertel des peruanischen Amazonasgebietes – eine Fläche so groß wie Rheinland-Pfalz.
Doch das ist nicht das einzige Problem beim Mineralabbau weltweit. Im Ost-Kongo beispielsweise werden Minen oft von Rebellengruppen geleitet, die sich über den Abbau finanzieren. Das bedeutet schlechte Bezahlung und Erpressung der Arbeiter. Wiederum in Südamerika hantieren die Goldsucher vielfach ungeschützt mit Quecksilber und Zyanid, das zum Extrahieren von Gold verwendet wird. Die Chemikalien sind nicht nur für Menschen hochgiftig, sondern lagern sich auch in Flüssen und Ozeanen ab.
Vor allem kleine Minen, die nicht von großen Bergbaufirmen geführt werden, sind betroffen. Dort hantieren die Bergleute mit einfachsten Mitteln, um an die Rohstoffe zu gelangen. "Während sich international agierende große Unternehmen an anerkannten Richtlinien der Nachhaltigkeit orientieren, ist der Kleinbergbau weit davon entfernt", erklärt Gudrun Franken von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Zwar würden nur 15 Prozent des jährlichen Goldaufkommens weltweit im Kleinbergbau produziert, dort arbeiteten jedoch 90 Prozent aller Goldsucher weltweit. Oft sind Minenarbeiter dabei das letzte Glied einer verworrenen Handelskette.
Unkontrollierter Kleinbergbau
Beim Kauf eines Flachbildschirms sei bislang nur wenigen klar, dass er unter anderem Zinn enthält, das etwa zur Hälfte im Kleinbergbau unter teilweise verheerenden Bedingungen gewonnen wird, meint Franken. Um Licht in die dunklen Seiten des Bergbaus zu bringen, hat die BGR deshalb anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm 2007 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das die "Zertifizierung von Handelsketten mineralischer Rohstoffe Coltan, Wolframit und Gold" erprobt. Dieses wird in Ruanda durchgeführt, wo die Situation übersichtlicher ist als im benachbarten Kongo, da dort keine Rebellengruppen den Bergbau betreiben.
"Zertifikate sind Lückenbüßer: Wenn nationale Systeme nicht funktionieren, geben sie den Abnehmern und damit schließlich den Konsumenten die Sicherheit, dass ein Produkt verantwortungsvoll hergestellt wurde", sagt Franken, die das Projekt in Ruanda leitet. Aber auch im Kongo, wo Rebellengruppen den Kleinbergbau noch dominierten, soll der CTC-Standard (Certified Trading Chains) bald für mehr Transparenz sorgen. Allerdings musste das Projekt dort zwischenzeitlich auf Eis gelegt werden, da die Regierung bis vor Kurzem einen Bergbaubann verhängt hatte: Er sollte die Machenschaften von Rebellengruppen unter Kontrolle bringen.
Das Ziel: ein anerkanntes Gütesiegel
Natürlich sei ein unabhängiges Gütesiegel, das konfliktfreien und kontrollierten Abbau kennzeichnet, nicht die Lösung eines militärischen Konflikts generell, es könne aber zumindest einen Finanzierungsarm der Rebellen abschneiden, so Franken. Die Auszeichnung basiert auf einem Kriterienkatalog, den die BGR gemeinsam mit Vertretern von Bergbauunternehmen, Händlern und staatlichen Stellen vor Ort ausgearbeitet hat. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Standards realistisch und an die lokalen Bedingungen angepasst sind. "Mindeststandards nach europäischen Richtlinien fallen natürlich ganz anders aus", schränkt Franken ein.
Der 2006 eingeführte Analytische Fingerprint (AFP) könnte eine der Kontrollmethoden sein, mit dem Missbrauch vorgebeugt wird: Mittels geochemischer Analyse lässt sich die Herkunft eines Materials feststellen. Für den "Vaterschaftstest" vergleichen Experten die mineralogischen und geochemischen Eigenschaften eines zu prüfenden Materials – Oberflächenstruktur, Einwüchse, mineralogische Zusammensetzung – mit zuvor angefertigten Proben, die im Labor des BGR in Hannover lagern. Ein voll ausgelastetes Labor könnte auf diese Weise etwa 1000 Proben pro Jahr prüfen. Allerdings ist das Verfahren noch aufwändig und teuer, die Methode nur im speziellen Labor des BGR in Hannover möglich. Der AFP könnte jedoch als "zusätzliches Überwachungsinstrument der Herkunft eines Materials" herangezogen werden, so Franken.
Keine Bodenschätze aus Krisengebieten
Die Konflikte im Kongo sind ein Grund für einige große Unternehmen, keine Materialien mehr aus dieser Region zu beziehen. Der Druck wird zusätzlich durch ein im Juli 2010 verabschiedetes, amerikanisches Bundesgesetz erhöht, das als Reaktion auf die Finanzmarktkrise von 2007 entstanden ist. Es fordert, dass Unternehmen, die in den US-amerikanischen Finanzmarkt involviert sind, im Internet offen legen, ob ihre Rohstoffe aus dem Kongo oder Nachbarländern stammen. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass Abbau und Handel des Materials keine Rebellengruppen unterstützen und dies durch eine unabhängige Instanz geprüft wird.
Eine mögliche Instanz ist die Fairtrade Foundation in London: Seit Februar 2011 vergibt sie neben Kaffee, Schokolade und Baumwolle auch Gütesiegel für Gold. Die Auszeichnung "Fairtrade and Fairmined Gold" erhalten hauptsächlich Schmuck, aber auch Goldbarren, religiöse Artefakte, Münzen oder Medaillen. Das Siegel garantiert unter anderem, dass Arbeiter einen Fairtrade-Minimumpreis erhalten, Chemikalien kontrolliert und so wenig wie möglich eingesetzt sowie die Rechte weiblicher Minenarbeiter respektiert werden. "Fairtrade and Fairmined Gold" ist um ein Zehntel teurer als der Normalpreis, und für Gold, das zusätzlich ohne Einsatz von Chemikalien extrahiert wird, zahlt man einen Aufpreis von 15 Prozent.
Bis eine ähnliche Auszeichnung auch auf den deutschen Markt kommt, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Der Verein TransFair, der in Deutschland die Gütesiegel "Fairtrade" vergibt, investiert momentan vor allem in ökologisch gewonnenes und fair gehandeltes Holz. Dennoch haben einige deutsche Juweliere bereits kontrolliert abgebautes und fair gehandeltes Gold in ihrem Bestand. Seit zwölf Jahren vertreibt die Firma Fair Trade in Gems and Jewelry aus Münster derartiges Gold und Edelsteine.
Mehr Gewinn für die Arbeiter
Die Firma arbeitet eng mit der Tropenwaldstiftung OroVerde zusammen. Das Material bezieht sie von argentinischen mineros selbst, wie Thomas Siepelmeyer, Leiter der Firma, bestätigt. Dies verhindere unnötige Zwischenhandelsstufen und gewährleiste den Arbeitern den gesamten Einkaufspreis. Die Rohstoffe werden außerdem nur mit Wasser gewaschen, auf den Einsatz von Chemikalien verzichten die Kleinunternehmer gänzlich. Bislang gibt es allerdings noch keine offizielle Zertifizierung. Die Auflagen aus England seien hoch, meint Siepelmeyer, dort wandere jedes importierte Stück Gold durch eine zentrale Zertifizierungsstelle. Dies würde in Deutschland aber für einen Aufschrei bei Schmieden und Juwelieren sorgen, da es ein kosten- und zeitaufwändiges Verfahren ist.
Dabei scheint die Nachfrage nach fair abgebauten Edelmetallen und Mineralien zu steigen. Fairtrade in Gems and Jewelery liefert nicht nur an Juweliere und Schmieden in ganz Deutschland, sondern inzwischen auch nach Italien, Österreich, Dänemark und in die USA. Denn das Bewusstsein der Menschen für die Gewinnung von importierten Rohstoffen steigt – das zeigt auch eine aktuelle, internationale Marktforschungsstudie, der zufolge 77 Prozent der deutschen Bevölkerung das Siegel Fairtrade kennen.
Drei Viertel der deutschen Verbraucher sind demnach der Meinung, dass eine unabhängige Beglaubigung der beste Weg ist, "den ethischen Anspruch eines Produktes glaubhaft zu machen". Gemma Cartwright von der Fairtrade Foundation in London gibt allerdings zu bedenken, dass dies vorerst nur für unverarbeitete Rohstoffe möglich sei.
Verallgemeinern dürfe man die üblen Zustände aber nicht, wie sie zum Beispiel in Kongos Minen vorherrschen, warnt Franken. Denn das Bild vom "schlimmen Afrika" sei nur zu Teilen richtig, meint Gudrun Franken: "In Ruanda haben wir Arbeiter vor Ort befragt. Sie erzählten, dass die Minenarbeit eine wichtige Einkommensquelle für sie ist, dass sie damit ein Haus repariert haben und jetzt Geld für eine Ausbildung sparen wollen." Ein anerkanntes Gütesiegel könnte diesen Zustand aber noch verbessern.
Doch das ist nicht das einzige Problem beim Mineralabbau weltweit. Im Ost-Kongo beispielsweise werden Minen oft von Rebellengruppen geleitet, die sich über den Abbau finanzieren. Das bedeutet schlechte Bezahlung und Erpressung der Arbeiter. Wiederum in Südamerika hantieren die Goldsucher vielfach ungeschützt mit Quecksilber und Zyanid, das zum Extrahieren von Gold verwendet wird. Die Chemikalien sind nicht nur für Menschen hochgiftig, sondern lagern sich auch in Flüssen und Ozeanen ab.
Vor allem kleine Minen, die nicht von großen Bergbaufirmen geführt werden, sind betroffen. Dort hantieren die Bergleute mit einfachsten Mitteln, um an die Rohstoffe zu gelangen. "Während sich international agierende große Unternehmen an anerkannten Richtlinien der Nachhaltigkeit orientieren, ist der Kleinbergbau weit davon entfernt", erklärt Gudrun Franken von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Zwar würden nur 15 Prozent des jährlichen Goldaufkommens weltweit im Kleinbergbau produziert, dort arbeiteten jedoch 90 Prozent aller Goldsucher weltweit. Oft sind Minenarbeiter dabei das letzte Glied einer verworrenen Handelskette.
Unkontrollierter Kleinbergbau
Beim Kauf eines Flachbildschirms sei bislang nur wenigen klar, dass er unter anderem Zinn enthält, das etwa zur Hälfte im Kleinbergbau unter teilweise verheerenden Bedingungen gewonnen wird, meint Franken. Um Licht in die dunklen Seiten des Bergbaus zu bringen, hat die BGR deshalb anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm 2007 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das die "Zertifizierung von Handelsketten mineralischer Rohstoffe Coltan, Wolframit und Gold" erprobt. Dieses wird in Ruanda durchgeführt, wo die Situation übersichtlicher ist als im benachbarten Kongo, da dort keine Rebellengruppen den Bergbau betreiben.
"Zertifikate sind Lückenbüßer: Wenn nationale Systeme nicht funktionieren, geben sie den Abnehmern und damit schließlich den Konsumenten die Sicherheit, dass ein Produkt verantwortungsvoll hergestellt wurde", sagt Franken, die das Projekt in Ruanda leitet. Aber auch im Kongo, wo Rebellengruppen den Kleinbergbau noch dominierten, soll der CTC-Standard (Certified Trading Chains) bald für mehr Transparenz sorgen. Allerdings musste das Projekt dort zwischenzeitlich auf Eis gelegt werden, da die Regierung bis vor Kurzem einen Bergbaubann verhängt hatte: Er sollte die Machenschaften von Rebellengruppen unter Kontrolle bringen.
Das Ziel: ein anerkanntes Gütesiegel
Natürlich sei ein unabhängiges Gütesiegel, das konfliktfreien und kontrollierten Abbau kennzeichnet, nicht die Lösung eines militärischen Konflikts generell, es könne aber zumindest einen Finanzierungsarm der Rebellen abschneiden, so Franken. Die Auszeichnung basiert auf einem Kriterienkatalog, den die BGR gemeinsam mit Vertretern von Bergbauunternehmen, Händlern und staatlichen Stellen vor Ort ausgearbeitet hat. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Standards realistisch und an die lokalen Bedingungen angepasst sind. "Mindeststandards nach europäischen Richtlinien fallen natürlich ganz anders aus", schränkt Franken ein.
Nach CTC-Standard dürfen die Bodenschätze nicht mit Hilfe von Korruption oder Kinderarbeit gewonnen werden. Die Arbeiter sollen eine regelmäßige und faire Bezahlung erhalten, einschließlich Arbeitsschutz und Sicherheitstrainings. Langfristig soll der Standard zu einem international anerkannten Gütesiegel ausgearbeitet werden.
Der 2006 eingeführte Analytische Fingerprint (AFP) könnte eine der Kontrollmethoden sein, mit dem Missbrauch vorgebeugt wird: Mittels geochemischer Analyse lässt sich die Herkunft eines Materials feststellen. Für den "Vaterschaftstest" vergleichen Experten die mineralogischen und geochemischen Eigenschaften eines zu prüfenden Materials – Oberflächenstruktur, Einwüchse, mineralogische Zusammensetzung – mit zuvor angefertigten Proben, die im Labor des BGR in Hannover lagern. Ein voll ausgelastetes Labor könnte auf diese Weise etwa 1000 Proben pro Jahr prüfen. Allerdings ist das Verfahren noch aufwändig und teuer, die Methode nur im speziellen Labor des BGR in Hannover möglich. Der AFP könnte jedoch als "zusätzliches Überwachungsinstrument der Herkunft eines Materials" herangezogen werden, so Franken.
Keine Bodenschätze aus Krisengebieten
Die Konflikte im Kongo sind ein Grund für einige große Unternehmen, keine Materialien mehr aus dieser Region zu beziehen. Der Druck wird zusätzlich durch ein im Juli 2010 verabschiedetes, amerikanisches Bundesgesetz erhöht, das als Reaktion auf die Finanzmarktkrise von 2007 entstanden ist. Es fordert, dass Unternehmen, die in den US-amerikanischen Finanzmarkt involviert sind, im Internet offen legen, ob ihre Rohstoffe aus dem Kongo oder Nachbarländern stammen. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass Abbau und Handel des Materials keine Rebellengruppen unterstützen und dies durch eine unabhängige Instanz geprüft wird.
Eine mögliche Instanz ist die Fairtrade Foundation in London: Seit Februar 2011 vergibt sie neben Kaffee, Schokolade und Baumwolle auch Gütesiegel für Gold. Die Auszeichnung "Fairtrade and Fairmined Gold" erhalten hauptsächlich Schmuck, aber auch Goldbarren, religiöse Artefakte, Münzen oder Medaillen. Das Siegel garantiert unter anderem, dass Arbeiter einen Fairtrade-Minimumpreis erhalten, Chemikalien kontrolliert und so wenig wie möglich eingesetzt sowie die Rechte weiblicher Minenarbeiter respektiert werden. "Fairtrade and Fairmined Gold" ist um ein Zehntel teurer als der Normalpreis, und für Gold, das zusätzlich ohne Einsatz von Chemikalien extrahiert wird, zahlt man einen Aufpreis von 15 Prozent.
Bis eine ähnliche Auszeichnung auch auf den deutschen Markt kommt, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Der Verein TransFair, der in Deutschland die Gütesiegel "Fairtrade" vergibt, investiert momentan vor allem in ökologisch gewonnenes und fair gehandeltes Holz. Dennoch haben einige deutsche Juweliere bereits kontrolliert abgebautes und fair gehandeltes Gold in ihrem Bestand. Seit zwölf Jahren vertreibt die Firma Fair Trade in Gems and Jewelry aus Münster derartiges Gold und Edelsteine.
Mehr Gewinn für die Arbeiter
Die Firma arbeitet eng mit der Tropenwaldstiftung OroVerde zusammen. Das Material bezieht sie von argentinischen mineros selbst, wie Thomas Siepelmeyer, Leiter der Firma, bestätigt. Dies verhindere unnötige Zwischenhandelsstufen und gewährleiste den Arbeitern den gesamten Einkaufspreis. Die Rohstoffe werden außerdem nur mit Wasser gewaschen, auf den Einsatz von Chemikalien verzichten die Kleinunternehmer gänzlich. Bislang gibt es allerdings noch keine offizielle Zertifizierung. Die Auflagen aus England seien hoch, meint Siepelmeyer, dort wandere jedes importierte Stück Gold durch eine zentrale Zertifizierungsstelle. Dies würde in Deutschland aber für einen Aufschrei bei Schmieden und Juwelieren sorgen, da es ein kosten- und zeitaufwändiges Verfahren ist.
Dabei scheint die Nachfrage nach fair abgebauten Edelmetallen und Mineralien zu steigen. Fairtrade in Gems and Jewelery liefert nicht nur an Juweliere und Schmieden in ganz Deutschland, sondern inzwischen auch nach Italien, Österreich, Dänemark und in die USA. Denn das Bewusstsein der Menschen für die Gewinnung von importierten Rohstoffen steigt – das zeigt auch eine aktuelle, internationale Marktforschungsstudie, der zufolge 77 Prozent der deutschen Bevölkerung das Siegel Fairtrade kennen.
Drei Viertel der deutschen Verbraucher sind demnach der Meinung, dass eine unabhängige Beglaubigung der beste Weg ist, "den ethischen Anspruch eines Produktes glaubhaft zu machen". Gemma Cartwright von der Fairtrade Foundation in London gibt allerdings zu bedenken, dass dies vorerst nur für unverarbeitete Rohstoffe möglich sei.
Verallgemeinern dürfe man die üblen Zustände aber nicht, wie sie zum Beispiel in Kongos Minen vorherrschen, warnt Franken. Denn das Bild vom "schlimmen Afrika" sei nur zu Teilen richtig, meint Gudrun Franken: "In Ruanda haben wir Arbeiter vor Ort befragt. Sie erzählten, dass die Minenarbeit eine wichtige Einkommensquelle für sie ist, dass sie damit ein Haus repariert haben und jetzt Geld für eine Ausbildung sparen wollen." Ein anerkanntes Gütesiegel könnte diesen Zustand aber noch verbessern.
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